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Wenn wir nicht wie bei der Ableitung
der Einstein - Smoluchowski Beziehung nach <r2>,
oder eindimensional nach <x2>, fragen, sondern
nach dem wahrscheinlichsten r, müssen wir eine andere Betrachtung anstellen. |
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Wir kennen die (absolute) Wahrscheinlichkeit W(x,y,z) = w(x,y,z) · DV,
das Teilchen im Volumenelement DV bei (x,y,z) zu finden; w(x,y,z) ist die
Wahrscheinlichkeitsdichte.Wir wollen aber nur
die Wahrscheinlichkeit als Funktion des Abstandes |r| vom Ursprung. |
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Das heißt, wir fragen nach der Wahrscheinlichkeit, das Teilchen in dem Volumen einer
Kugelschale mit der Dicke Dr im Abstand r zu finden; wir müssen für DV das Volumen also das Volumen der differentiell dünnen Kugelschale einsetzen und entsprechend
zu Polarkoordinaten übergehen. Im Exponent von w(x,y,z) ist das einfach; dort steht schon r2 =
(x2 + y2 + z2). |
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Es bleibt noch DV in Polarkoordinaten auszudrücken; wir haben das
bei Wellenfunktionen schon mal betrachtet. Für die gewünschte
Kugelschale gilt:
DV = Oberfläche der Kugel mit Radius r multipliziert mit Dr
, der Dicke der Schicht (für Dr gegen 0) oder
DV = 4p · r2 · Dr |
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Damit erhalten wir zunächst für die absolute Wahrscheinlichkeit des radialsymmetrischen dreidimensionalen "Random Walks" W(r) = W'(r) · Dr
mit W'(r) = Wahrscheinlichkeitsdichte für den radialsymmetrischen Fall. Ausgeschrieben haben wir: |
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W(r) = W'(r) · Dr =
| 4p · r2 |
· |
æ è |
1 2p · N |
ö ø |
3/2 | · exp – |
r2 2N |
· Dr |
oder
W'(r) · Dr = |
2r2 N |
· |
æ è |
1 2pN |
ö ø |
1/2 | · exp – |
r2 2N |
· Dr |
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Was ist nun der wahrscheinlichste Abstand? Offenbar der
spezielle Wert rwahr, für den W'(r) ein Maximum hat, d.h. dW'/dr = 0 gilt. |
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rwahr ist nun schnell berechnet . Es gilt (mit (1/2pN)½
= b) um Schreibarbeit zu sparen |
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dW'(r) dr |
= |
æ è |
4b · r N |
· exp – |
r2 2N |
ö ø |
– |
æ è |
2b · r3 N2 |
· exp – | r2
2N | ö ø |
= 0 |
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Daraus ergibt sich |
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Ein, nach der langen Rechnerei, erstaulich simples Ergebnis
für den dreidimensionalen Fall. Wir können rwahr wie gehabt jetzt auch sofort als Funktion der
physikalischen Sprungweite a und/oder der Sprungfrequenz n ansetzen. |
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Zunächst zur Sprungweite a. Bei unserer Betrachtung haben wir einen Sprung der Einheit "1"
angenommen, springt das Teilchen stattdessen a cm, müssen wir mit a multiplizieren und erhalten
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Die Zahl der Sprünge ist gegeben durch N = Sprünge pro Sekunde mal Zeit = n
· t. Damit erhalten wir für als Funktion der Sprungfrequenz n und der verstrichenen
Zeit t |
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Wir haben in anderem Zusammenhang bereits die Diffusionslänge L, d.h. den mittleren Abstand <r> nach
N Sprüngen berechnet; das Ergebnis war (für dreidimensionale Diffusion) |
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Die Diffusionlänge L und der wahrscheinlichste Abstand rwahr sind sich im
dreidimensionalen also recht ähnlich und werden oft nicht mehr deutlich unterschieden. |
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Das gilt aber überhaupt nicht für eindimensionale Diffusion! Man muß also immer aufpassen,
welche Fälle man betrachtet. |
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© H. Föll (MaWi 1 Skript)