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Kramers - Kronig Beziehungen |
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Was auffällt ist, dass Real- und Imaginärteil irgenwie korreliert zu
sein scheinen. Das ist ja auch nicht überraschend, beide "codieren" ja das dielektrische Verhalten ein-und-desselben
Materials. |
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In der Tat steckt die gesamte verfügbare Information schon in einer der beiden Kurven.
Kennt man eine - den Real- oder Imaginärteil, das ist egal - kann man die andere ausrechnen. |
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Das ist eine allgemeine mathematische Eigenschaft komplexer Funktionen, die eine physikalische
Realität beschreiben. Die Beziehung zwischen Real- und Imaginärteil heißt Kramers- Kronig
Beziehung |
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Die Kramers-Kronig Beziehung sieht so aus |
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e'( w) = |
– 2 w
p | |
¥
ó õ 0 | |
w* · e''(w*)
w*2– w2 |
· dw* |
e ''(w) = |
2 w
p | |
¥
ó õ 0 | |
e'(w*)
w*2– w2 |
· dw* |
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Es gibt halt nichts praktischeres als eine gute Theorie! Der Praktiker spart sich
damit die Messung einer der beiden Kurven! |
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Nochmals Verluste im Dielektrikum
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Wir hatten uns schon klar gemacht, dass die Wirkleistung, die das Dielektrikum
aufwärmt, durch die folgende Gleichung gegeben ist: |
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LW ist also direkt proportional zum Imaginärteil
der dielektrischen Funktion. Und dabei ist es egal
, woher der Imaginärteil kommt! |
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Das bedeutet: Selbst "ideale" Dielektrika (= ideale Isolatoren) sind in bestimmten
Frequenzbereichen verlustbehaftet. Kommt dazu außerdem noch ein nicht ideales Verhalten in Form einer gewissen DC
Leitfähigkeit, haben wir jetzt folgendes Gesamtersatzschaltbild: |
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stotal | = |
sperfect + sreal |
| | | | = |
sDK + s0 |
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Rperfect (besser s perfect) charakterisiert den Verlustwiderstand
des idealen Dielektrikums, s real den nicht-idealen Teil |
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Für parallel geschaltete Widerstände können wir die Leitfähigkeiten einfach
addieren (mit den Widerständen addiert man die Kehrwerte). Da man in der Praxis nicht auseinanderhalten kann, welcher
Teil ideal und welcher real ist, nimmt man einfach die Summe s
total . Damit haben wir: |
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Wir haben nirgendwo vorausgesetzt, dass sreal
klein sein muss; es kann eine x-beliebiege Leitfähigkeit oder Widerstand sein. |
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Damit enthält die komplexe dielektrischen Funktion jetzt das gesamte dielektrische Verhalten
eines beliebigen Materials! |
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Zum Verständnis müssen wir aber noch die Mechanismem der Leitfähigkeit
behandeln - in Modul 9 |
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Jetzt noch ein paar schnelle Fragen: |
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© H. Föll (MaWi für ET&IT - Script)