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Entscheidend ist eine sinnvolle Zeichnung: |
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Das Gitter ist im Prinzip orthorhombisch, auch wenn es ziemlich kubisch aussieht.
Die grüne Ebene hat beliebige Indizes h, k, l >1. Dadurch liegen die
Schnittpunkte in der EZ. Entscheidend ist, dass man folgende Zusammenhänge erkennt: |
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1. Der Abstand zur nächsten Ebene der durch {hkl} definierten Ebenenschar ist durch die Länge des roten Vektors gegeben, der vom Ursprung
ausgeht und senkrecht auf {hkl} steht. Denn der Ursprung liegt immer auf einer Ebene der Ebenenschar. |
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2. Die Länge der Strecken vom Ursprung zu den Schnittpunkten der Ebene mit den
Achsen ist a/h, b/k, bzw. c/l. Das folgt direkt aus der Definition von h,
k und l, die ja reziprok die Schnittpunkte in Einheiten der Gitterparameter angeben. |
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Der Rest ist jetzt Geometrie. |
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Zunächst berechnen wir, wie lang der rote Vektor dhkl
ist. Dazu definieren wir die Winkel, die er mit den Koordinatenachsen bildet als ax,
ay und az. |
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Für die aus Ursprung, Endpunkt von dhkl, und den Schnittpunkten
mit den Koordinatenachsen gebildeten Dreiecke gilt |
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dhkl | = | a h |
· cos ax | = |
b k | · cos ay |
= | c l |
· cos az |
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Wenn man sich jetzt an die Eulersche Beziehung zwischen den Cosinüssen erinnert,
liegt nahe, die Terme zu quadrieren und dann zu addieren. Wir erhalten |
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cos2 ax + cos2
ay + cos2 az |
= 1 | = (dhkl)2 |
· | æ è |
(h/a)2 + (k/b)2 + (l/c)2 |
ö ø | |
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Eulersche Beziehung | | |
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Damit sind wir fertig. Für den gesuchten Abstand dhkl
ergibt sich |
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dhkl | = |
1 {(h/a)2 + (k/b)2 + (l/c)2 }1/2 |
q.e.d. |
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Die im Rückgrat gegebene
Formel für kubische Gitter erhält man sofort durch die dann gültige Beziehung a = b
= c = a0 zu |
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dhkl(kubisch) | = |
a0 (h2 + k2 + c2 )1/2 |
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© H. Föll (MaWi 1 Skript)