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Das Ohmsche Gesetz ist nur sinnvoll für
spezifische Größen: |
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j=Stromdichte
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E=Feldstärke . |
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Wesentliche Materialkonstante ist: Leitfähigkeit
s oder spez. Widerstand
r. | |
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Typische Werte sind wichtig! |
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r (Metall) | » |
1 µ Wcm | | |
| r (Halbleiter) |
» | 1 Wcm |
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r(Isolator) | » |
1 GWcm |
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Man muss mit den ca. 1 µWcm guter reiner Metalle (Ag,
Cu) leben, man kann sie immer nur verschlechtern (Defekte , Legieren, ...), aber nie besser machen. |
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Elektrische Stromdichte ist ein Nettostrom
geladener Teilchen, gegeben durch Zahl der Ladungen=Teilchen, die pro Sekunde mit einer mittleren Nettogeschwindigkeit
v D durch einen cm2 fließen. |
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s |
:= |
q · n · vD E |
= | constant | | |
| | | vD
E | = | m=constant |
(Beweglichkeit) |
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Das läßt sich immer so schreiben Þ |
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Die Driftgeschwindigkeit vD, verursacht durch das elektrische Feld,
ist aber extrem klein gegenüber der mittleren thermischen Geschwindigkeit vtherm |
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Für die Leitfähigkeit ergibt sich sofort Þ
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Damit ist ein neuer, sehr wichtiger Materialparameter, die Beweglichkeit
m definiert. | |
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Das Ohmsche Gesetz ist nun hergeleitet, in der "Materialform" schreibt es sich Þ | |
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Die Konzentrationen nMet der Ladungsträger in Metallen
nMet und Isolatoren nIso sind von der Größenordnung her bekannt:
Ungefähr Dichte Atome bzw um Null. | |
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Es bleibt, die Beweglichkeit m zu bestimmen |
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Bei Halbleitern ist nHalb noch nicht klar, hier brauchen wir nHalb
und mHalb. |
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Eine relativ simple Betrachtung des Herumwuselns von Elektronen in Kristallen
ergibt folgende Beziehungen: | |
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Stöße zwischen Elektronen und den den Haupstoßpartner "Phononen"=Träger
der thermischen Energie=anderes Wort für (quantisierte) Gitterschwingungen und Kristallgitterdefekten (Fremdatomen,
Korngrenzen, Versetzungen, Ausscheidungen, ...) sorgen für eine im Mittel konstante Driftgeschwindigkeit. |
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Charakteristische Parameter dazu sind die (mittlere) Stoßzeit t und die mittlere freie Weglänge
l=vt. | |
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Die Beweglichkeit ist dann direkt gegeben (d.h. proportional) zu l=vt
oder t. (Formel muss man nicht wissen). |
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Die Temperatur bestimmt klassisch sowohl v
(über ½mv2=3/2 kBT) als auch (über Stöße mit "Phononen")
zum Teil die Beweglichkeit. | |
Der Gleichverteilungssatz gilt nicht
für Fermionen! |
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Für eine gegebene Elektronenkonzentration (z. B. typisches Metall) und eine gemessene
Leitfähigkeit kann man damit alle Größem ausrechnen, aber Þ |
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Elektronen können nicht mit beliebigen Geschwindigkeiten=Energie=Zuständen
existieren; sie können z. B. bei T=0 K nicht alle bewegungslos sein. |
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Trotzdem behalten alle obigen Formeln außer
½mv 2=3/2 kBT auch in der nachfolgenden "richtigen" Betrachung ihre Bedeutung
– wir müssen nur die Geschwindigkeit richtig bestimmen. |
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Als Fermionen unterliegen die Elektronen der Fermiverteilung, und sie sind nicht
völlig frei in der Wahl ihres Energiezustands, denn in einem kristallinen Festkörper sind sie quantenmechanisch
als Elektronenwellen zu beschreiben. |
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Nur Elektronen im Aufweichungsbereich der Fermiverteilung
sind "handlungsfähig"! |
Die Bandstruktur der Elektronen in einem Kristall bestimmt
die elektronischen Eigenschaften! |
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Aus der Fermiverteilung folgt eine fundamentale und weitreichende Eigenschaft
der Elektronen: Þ | |
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Aus der quantenmechanischen Beschreibung als Elektronenwellen resultiert eine
Bandstruktur
E(k), welche den Zusammenhang zwischen der Energie E eines Elektrons und seinem Wellenvektor
k angibt. Dabei kann es bestimmte Energiebereiche geben, zu denen kein einziger Wellenvektor paßt –
wir haben es mit einer Bandlücke
zu tun. Es gilt: Þ |
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Die Bandstruktur E(k) kann auf die
Zustandsdichte
D(E) umgerechnet werden; Näheres dazu weiter unten. Die Bandlücken sind die Energiebereiche,
in denen die Zustandsdichte gleich null ist. | |
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Wegen der Kompliziertheit der vollständigen Bandstruktur geht man zu einer
stark vereinfachten Darstellung der Energien von Kristallelektronen über: Es wird nur noch betrachtet, welche Energiewerte
erlaubt und welche verboten sind – und das ganz und gar unabhängig von der Richtung im reziproken
Raum der k-Vektoren. Das Ergebnis ist dann ein Banddiagramm : |
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Die allgemeinste Bandstruktur hat als bei großen Energien ein volles oder
teilgefülltes Valenzband
V, getrennt durch eine Energielücke
EG vom (fast) leeren Leitungsband
L (oder englisch C). | |
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Bänder oder Zustände unterhalb des Valenzbandes sind per definitionem
immer voll besetzt und damit "tot" – nichts kann passieren. |
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Bänder oder Zustände oberhalb des Leitungsbandes enthalten keine Elektronen und
sind damit "tot" – nichts kann passieren | |
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Zwei Bänder genügen, mit der weiteren Abstraktion, daß EG=0
eV erlaubt ist. | |
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Wo immer dieElektronen sich befinden – nur in der Aufweichungszone um die Fermienenergie
können sie "was tun". | |
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Die Bandstruktur bestimmt zunächst die Leitfähigkeit. Þ
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Isolatoren: Große Bandlücke (EG
³ 2,5 eV. Valenzband komplttt voll Leitungsband komplett leer. es gibt keineLadungsträger,
die "was tun" könnten. | |
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Leiter: (=Metalle). Bandlücke EG
£ 0,5 eV, insbesondere aber =0 eV, oder Valenzband nicht voll gefüllt. Es
gibt viele Elektronen an der "Fermikante", die beweglich sind (Bewegung=Zustand ändern=anderen Platz besetzen,
der dazu frei sein muß). | |
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Halbleiter: Bandlücke 0,5 eV £
EG
£ 2,5 eV. Bei endlicher Temperatur reicht die thermische Energie kBT,
um hinreichend viele Elektronen ins Leitungsband zu werfen. Im Valenzband bleiben bewegliche pos. geladenen Löcher
zurück. | |
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Zugehörige typische spezifische Widerstandswerte Þ |
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rAg = 1,63 · 10–
6 Wcm=1,63 µWcm |
rHL »
1 Wcm (»1000 – 0,001) Wcm |
rIso ³
109 Wcm = 1 GWcm |
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rMet ist nicht "einstellbar". Defekte oder legieren machen r immer nur größer. rAg ist bei RT
durch nichts zu unterbieten. Großes Problem für ET&IT! |
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rHL ist in weiten Grenzen (mindestens 4 Größenordnungen)
einstellbar durch Dotieren). |
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© H. Föll (MaWi für ET&IT - Script)