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Im Hauptteil steht: "Setzt man (die Fouriertransformierte der Ladunsgdichte)
in die Gleichung für die Strukturamplitude F ein , erhält man nach einiger Rechnung, daß nur
für k – k' = G ± Dk
die Strukturamplitude wesentlich verschieden ist von 0. |
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Schon wahr, aber ganz so schlimm ist die Rechnung gar nicht. |
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Wir starten mit der Gleichung
für die Strukturamplitude
F und der Fouriertransformierten der Ladungsdichte
r(r) |
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F | = | ó õ
V |
r(r) · eir · (k
k') · dV | |
| | | r(r) |
= | S
nG · ei(G · r) |
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Mit der Abkürzung q = (k – k')
= Streuvektor und Vorziehen der Summe vor das Integral erhält man |
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F = S nG · |
ó õ V |
eir · (G q) · dV |
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Der so eingeführte Streuvektor q
minus einem passenden reziproken Gittervektor beschreibt also quantitativ die Abweichung
von der exakten Bragg-Bedingung. |
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Damit sind wir schon fertig, denn "wie am leicht sieht" ist das Integral
nur für G = q = (k – k') wesentlich
von Null verschieden; für G = q, also bei Erfüllung der Bragg-Bedingung, erhalten
wir als Wert schlicht das Gesamtvolumen V des Körpers. |
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Noch pointierter: Das Integral ausgeschrieben in den Komponenten, ist jeweils die Darstellung
der d-Funktion. |
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Aha! |
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Wer's nicht gleich sieht (wie ich), möge kurz mitüberlegen: |
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Für G ¹
q wird über einen Sinus / Cosinus integriert, mit der Wellenlänge
2p/G – q. Der maximale Wert eines Integrals
über einen Sinus oder Cosinus ist die Fläche unter einer Halbwelle, denn über
eine ganze Periode erhält man immer Null. |
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Der maximale Wert entspricht also der "mittleren" Amplitude mal einer halben Wellenlänge.
Für kleine Wellenlängen (deutlich kleiner als die Ausdehnung des Körpers), d.h. große G
– q wird das sehr viel kleiner sein als die ganze Amplitude (= 1) mal lineare Ausdehnung,
oder, was dasselbe ist, die dritte Wurzel aus dem Volumen. |
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Damit ist jetzt zumindest der Spur nach klar, dass mit zunehmendem q,
d.h. mit wachsender Abweichung von der Bragg-Bedingung, die Strukturamplitude F und damit auch die Intensität
der gestreuten Strahlung (µ |F|2) schnell in die Knie geht, insbesondere
für große Körper. |
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Aber klar ist auch: Für kleine (= dünne) Körper oder für kleine Abweichungen
von der Bragg-Bedingung, wird man noch ein bißchen Intensität erhalten. |
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Als Faustregel merken wir uns: Für die Ewald
Konstruktion "mutieren" die Punkte im reziproken Gitter zu Ellipsoiden, deren Ausdehung in der entsprechenden
reziproken Gittererrichtung gleich 1/Ausdehnung im realen Raum ist. Dünne Folien, wie in der Elektronenmikroskopie
gebräuchlich, haben damit ein reziprokes Gitter mit "Stäbchen" senkrecht zur Foliennormalen |
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© H. Föll (MaWi 2 Skript)