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Spannung und Strom
sind aus Materialsicht bedeutungslos, was zählt ist Feldstärke
E und Stromdichte j. |
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In Dielektrika=Isolatoren fällt die
Spannung ab. Das Dielektrikum wird durch das elektrische Feld polarisiert. |
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Dielektrika werden gebraucht für.
- Generelle Isolierung - von nm dicken "Gateoxiden" in IC's zu cm
dicken Hochspannungsisolatoren.
- Kondensatoren
- nicht nur als Bauelemetne sodern auch in unerwünschten parasitären
Kapazitäten.
- Kritischer Teil von MOS Transistoren .
- Wärmen mit Mikrowellen
- Als Piezomaterialien und Elektrete für
viele Anwenungen.
- Als optische Materialien ("Linse" bis Glasfaser und Laser).
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Der Brechungsindex
n als bestimmende Kenngröße der Optik ist direkt mit der (relativen) Dielektrizitätskonstanten
er verknüpft. |
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Der DC-Wert der Dielektrizitäts"konstanten" für Wasser ist e
r(H2O) » 80; der Brechungsindex von Wasser ist n(H2O)
» 1,3. Der größtmögliche Brechungsindex liegt um nmax » 2,4 (Diamant). |
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Þ e
r=er(w). Die Dielektrizitäts"konstante"
ist frequenzabhängig
und wird tendenziell mit wachsender Frequenz kleiner. |
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Es sind drei Fragen zu beantworten |
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- Was bestmmt die kritische Feldstärke Ekrit eines Dielektrikums?
- Was bestimmt er, die "DK"
- Warum und wie ist die DK frequenzabhängig?
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Nicht einfach. | |
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Aber machbar. | |
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Ideale Dielektrika sind perfekte
Isolatoren charakterisiert durch ihre DK er oder durch die Suszeptibilität
c | |
Sinnvolles Materialgesetz |
| Sinnvolle neue Materialkonstante |
| Alte Materialkonstante (DK oder Permittivität) |
| Beziehung D
Û P |
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Die DK oder die Suszeptibilität eines Dielektrikums folgt aus seiner
Polarisation. | |
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Die Beziehung zwischen Feld E und Polarisation
P ist aus Materialsicht sinnvoller als die Beziehung zwischen Feld und Verschiebungsdichte D |
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Umrechnungen sind einfach Þ |
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Reale Dielektrika haben eine endliche Leifähigkeit |
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j(w) | = |
w · e'' · E(w)
| + |
i · w · e' ·
E(w ) |
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Das läßt sich am einfachsten wie gezeigt beschreiben. Der insgesamt fließende
Wechselstrom wird durch eine komplexe dielektrische Funktion e(w)
erfaßt Þ | |
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Der Realteil e' beschreibt den um 90o
phasenverschobenen Teil der Stromdichte j(w) und der Imaginärteil – e'' den Teil, der in Phase fließt. |
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Damit sind Wirk- und Blindleistung proportional zu e'' bzw.
e'. | |
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Dies gilt unabhängig davon von welchem Effekt der Imaginärteil resultiert. |
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Ein externes elektrisches Feld wird in einem Dielektrikum immer
Dipole induzieren und zusätzlich die eventuell vorhandenen Dipole verändern. |
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Die Polarisation eines Dielektrikum ist die Vektorsumme der enthaltene Dipolmomente per Volumen |
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Ein Dipolmoment ist definiert wie gezeigt Þ |
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Viele Materialien enthalten Dipomomente (z. B. Ionenkristalle Oxide, Wasser, ...)
andere (Edelgas, dielektrische Elementkristalle) sind neutral |
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Im ersten Fall addieren sich die vorhandenen Moment ohne Feld i.d.R. zu P=0
C/cm2 ; mit Feld wird die Ausrichtung so geändert, dass P
¹ 0 C/cm2 resultiert. |
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Es gibt neben der mathematisch schwer greifbaren Grenzflächenpolarisation
drei wesentliche Polarisationsmechanismen. |
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- Atom- oder Elektronenpolarisation
- Ionenpolarisation
- Orientierungspolarisation
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Im 1. Fall wird die durch das Feld die Elektronenhülle relativ zum
Atomkern verschoben und dadurch ein Dipolmoment induziert.
- Sehr schwacher Effekt bei kugelförmigen Atomen (Beispiel Edelgase; auch als Kristall); er=1,00...
)
- Starker Effekt bei gerichteten kovalenten Bindungen (Beispiel typische Halbleiter Si, Ge, GaAs,
...); er=10 - 20.
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Die Ionenpolarisation ist in allen Ionenkristallen und
polaren Bindungen (Oxide, Keramiken) vorhanden. Mittel bis sehr stark. |
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Orientierungspolarisation kommt nur bei Flüssigkeiten
vor, da die (Molekül-)Dipole sich drehen können müssen. Recht stark: er(H2O)=80. |
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In allen Fällen ist die Polarisation proportional
zum Feld. | |
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Damit ist die Grundgleichung "bewiesen"; die Suszeptibität
c kann berechnet werden. | |
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Frequenzabhängigkeit der Polarsation.
Uns interssieren Frequenzen bis in Ultraviolette - d. h. jenseits 1015 Hz |
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Die Grundbeziehung ist Þ |
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Wie Eingang und Ausgang aussieht, hängt von der Frequenz ab. |
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Bei optischen Frequenzen wird man z. B. Licht durch eine Linse schicken, bei RF reicht es, einen Kondensator
zu vermessen. | |
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Es gibt nur zwei grundlegende Mechanismen,
die die Frequenzabhängigkeit der DK bestimmen: |
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Elektronenpolarisation und ionische Polarisation zeigen Resonanz,
die Orientierungspolarisation zeigt Relaxation. |
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Resonanz erhält man beim getriebenen gedämpften Schwinger. |
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m · |
d2x
dt2 |
+ mkR · |
d x d t |
+ kF · x |
= |
q · E0 · cos(wt) |
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Die Lösungen kann man als Amplitude und Phase oder als Real- und Imaginärteil einer
komplexen Amplitude darstellen. | |
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Die Amplitude bestimmt das elektrische Dipolmoment, da in beiden Resonanzmechanismen die Ladungen
gegeneinander schwingen. | |
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Die Lösungen der Differentialgleichung kann man für Amplitude und Phase
angeben (unten) oder für Real- und Imaginärteil (rechts). Wir nehmen natürlich die komplexe Variante! |
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Damit ist der Verlauf der komplexen DK im Bereich der Resonanzen grundsätzlich
skizziert. | |
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In allen Materialien muss die Resonanz stets stark gedämpft sein, da die
die Energie eines heftig schwingenden Dipols sofort auf Nachbarn dissipiert wird. |
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Die Resonanzfrequenz w0 ist gegeben
durch Þ | |
w0 | = |
æ ç è |
kF m |
ö ÷ ø | 1/2 |
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In der Federkonstante der ionischen Polarisation steckt der E-Modul. Es schwingen
"schwere" Atome, und wir wissen schon, dass w0
» 1013 | |
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Bei der Atom- oder Elektronenpolarisation schwingen leichte Elektronen, daher
w0
» 1015 d.h. die Resonanz liegt im optischen Bereich. |
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Die Relaxation, d.h. allmähliche Rückkehr
aus dem etwas orientierten Zustand nach Abschalten des Felds in den völlig ungeordneten Zustand, wird beschrieben durch
Þ | |
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Aus der Grundgleichung in der Zeit |
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P(t) | = |
P0 · exp ( – | t
t | ) |
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folgt durch Fourier-Transformation die Grundgleichung in der Frequenz. Der Graph dazu
sieht so aus Þ | |
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Der Wert der typischen Relaxationszeitkonstanten tliegt
im Bereich 1/t » 10 GHz |
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Insbesondere der Imaginärteil erklärt die Funktionsweise der "Mikrowelle
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Optik und Dielektrika. Licht fällt auf
ein (dielektrisches) Material | |
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"Input" Größen sind die Frequenz
(Größenordnung 5 · 1014 Hz), die Intensität
I0, der Einfallswinkel und die Polarisationsebene
. | |
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Alles was passieren kann ist: - Brechung
, d. h. Eindringen in das Material mit Intensität IM unter dem Winkel b
- Reflexion mit Intensität R=I0 – IM.
- Absorption mit IM(z)= IM(z=0)
· exp(–az); 1/a ist die Absorptionslänge
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Die dielektrische Funktion des Materials enthält die die gesamte notwendige
Information | |
(n + ik)2 | = |
e ' – i · e'' |
Blindleistung: | LB | = |
w · e' · E2
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Wirkleistung: | LW | = |
w · e'' · E2 |
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Dazu führt man einen komplexen Brechungsindex
ein Þ | |
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Im Realteil
n steckt die Information zu den Punkten 1 und 2. |
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Im Imaginärteil
k steckt die Information über die Absorption. |
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Optik ist damit zurückgeführt auf
die Polarisation von Dielektrika bei hohen Frequenzen. | |
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Þ In der (komplexen) dielektrischen Funktion eines Materials stecken alle elektrischen
und optischen Eigenschaften des Materials. | |
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© H. Föll (MaWi für ET&IT - Script)