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Wie sich so eine Kombination Feder - Stoßdämpfer bei Belastung verhält,
haben wir alle im Gefühl. Es ergeben sich tatsächlich die elastischen, und insbesondere anelastischen und viskoelastischen
e(t) Kurven, die wir im vorhergehenden Unterkapitel beschrieben
haben. |
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Aber wir müssen es nicht im Gefühl haben - wir können es jetzt
auch rechnen. Betrachten wir zum Beispiel das folgende Ersatzschaltbild. |
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Wir können die Gesamtdehnung e als Summe der Einzeldehnungen
e1 und e2 darstellen (wobei wir
bei großen Dehnungen etwas aufpassen müssen).
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Freischneiden an den rot punktierten
Stellen sagt uns, daß wir an Feder 2 die Spannung sF vorliegen
haben; am Stoßdämpfer die Spannung sD. Beide zusammen entsprechen
der externen Spannung sex die auch an Feder 1 anliegt. |
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Damit haben wir die Gleichungen |
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aus denen wir eine einfache Differentialgleichung für e2 erhalten: |
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sex = |
e2 · E2 + h
· | de2 dt
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Die Lösung mit der Anfangsbedingung e2(t
= 0) = 0 ist |
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e2(t) = |
sex E2 |
æ ç è |
1 – exp – |
æ è |
E2 h |
· t | ö ø |
ö ÷ ø |
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Addieren wir noch e1 = sex/
E1, die instantan erfolgende Dehnung der "in Serie" geschalteten Feder, bekommen wir als
Gesamtlösung: |
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e(t) = |
sex E1 |
+ | sex
E2 |
æ ç è |
1 – exp – |
æ è |
E2 h |
· t | ö ø |
ö ÷ ø |
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Dazu machen wir eine Übung |
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Die durch diese Lösung beschrieben Funktion e(t)
für eine plötzlich ein- bzw. ausgeschaltete Spannung s sieht so aus |
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Wir haben die Anelastizität
modelliert. |
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Mit einem geeignetem Ersatzschaltbild können wir so ziemlich jede viskoelastische
und anelastische Dehnung beschreiben, vorausgesetzt wir wählen die geeigneten Parameter Ei
und hi für die erforderlichen Federn und Stoßdämpfer. |
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Ei und hi sind natürlich
stark von der Temperatur und der Konformation abhängig. |
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Wir müssen uns jetzt fragen: Was bedingt die E und h
der Elemente des Ersatzschaltbilds? Was sind die mikroskopischem Mechanismen der Anelastitzität, der Viskoelastizität,
der Gummielastizität und so fort? |
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Damit werden wir uns im nächsten Unterkapitel beschäftigen. |
© H. Föll (MaWi 1 Skript)