|
Alle Polymere (außer einige Duroplaste) zeigen eine sehr starke Temperaturabhängigkeit
des Elastizitätsmoduls. |
|
|
In einem Diagramm mit dem Logarithmus des
E-Moduls über der Temperatur sieht das etwa so aus: |
|
|
|
|
In der Nähe der Glastemperatur sinkt der E-Modul um mehrere Größenordnungen. |
|
|
Aus recht harten Thermoplasten und Elastomeren (die, wenn man mit dem Hammer draufhaut, wie
Glas zerspringen), werden weiche Materialien (Thermoplaste oder hochelastische Elastomere). |
|
|
Der Übergang in den flüssigen Zustand erfolgt bei Thermoplasten kontinuierlich;
die Angabe eines E-Moduls alleine verliert ihren Sinn. |
|
|
Duroplaste bleiben hart, aber nur weil sie sich vor Erreichen der Glastemperatur zersetzen. |
|
Die E(T) Kurve eines Polymers hat es in sich; sie wird uns
im nächsten Unterkapitel noch ausführlicher beschäftigen. |
|
|
|
Zeitabhängigkeit der Dehnung |
| |
|
Nimmt man einen beliebigen Kristall und setzt ihn plötzlich
einer Spannung s aus, die nicht so groß ist daß die Fließgrenze überschritten
wird, wird die zugehörige elastische Dehnung e
= (1/E)s sich praktisch instantan einstellen. |
| |
| |
|
|
Wird die Spannung plötzlich entfernt, wird die Dehnung sehr schnell auf Null zurückgehen. |
| |
|
Das gilt auch für Polymere - solange wir im Bereich des großen E-Moduls
sind, d.h. deutlich unterhalb der Glastemperatur. |
|
|
|
Tragen wir Spannung und Dehnung als Funktion der Zeit auf, erhalten wir nebenstehendes Prinzipdiagramm. |
| |
|
|
In den "weichen" Bereichen ist das zeitliche Verhalten
anders: Bei plötzlichem Einschalten der Spannung beobachten wir eine ausgeprägte zeitliche Entwicklung der Dehnung,
ebenso beim plötzlichen Abschalten der Spannung. |
|
|
|
|
|
|
Man kann zwei qualitativ verschiedene Verhaltensmuster unterscheiden: |
| |
|
AnelastischesVerhalten. Auf eine angelegte Spannung erfolgt
eine unmittelbare instantane Dehnung, die aber nicht zur Enddehnung führt. Diese wird erst nach einiger Zeit erreicht,
in der das Polymer sich mehr oder weniger schnell immer weiter dehnt. |
|
|
|
Beim Abschalten der Spannung erfolgt die Rückbildung der Dehnung "spiegelverkehrt".
Erst nach einiger Zeit ist die Dehnung wieder auf Null. |
|
|
|
Die viskoelastische Verformung enthält die Anelastizität,
aber auch noch eine plastische Komponente. Nach einem rein elastischen und anelastischen Verformungsteil wird die Probe
unter konstanter Last jetzt kontinuierlich länger. |
|
|
|
Beim Abschalten der Spannung wird der Ausgangszustand nicht wieder erreicht, die Probe hat
sich zu einem Teil plastisch verformt. |
© H. Föll (MaWi 1 Skript)