|
Fremdatome (FA) springen entweder als Zwischengitteratome ("i")
direkt, oder als substitutionelle FA indirekt über Leerstellen ("V"). Was für substitutionelle
oder interstitielle FA gilt, muss aber automatisch auch für die "normalen" Gitteratome gelten; man
spricht dann von "Selbstdiffusion". | |
ri(ein i) = n · exp |
SM, i k |
· exp – |
EM,i kT |
= | Di · exp – |
EM,i kT |
|
rV(alle V) |
= DV · exp – |
EM, V kT |
· exp – |
EF,V kT |
|
Typische Wanderungsenergien
» 0,5 eV für die Zwischengitteratome
» 1 eV für Leerstellen. |
|
|
|
Die zu überwindende Energiebarriere heißt EM
=
Wanderungsenergie (oder Migrationsenergie) des betrachteten Teilchens; die jeweiligen
Sprungraten r sind damit gegeben. | |
|
|
Der Vorfaktor D enthält im wesentlichen die Anlauffrequenz n
und die "Wanderungsentropie"
SM. Der Term exp-(SM/k) ist aber » 1 |
|
|
|
In rV für alle Atome steckt
auch die Konzentration der Leerstellen, da die Wahrscheinlicheit des Sprungs eines Gitteratoms das Produkt der Sprungwahrscheinlichkeit und der Wahrscheinlichkeit, eine Leerstelle
als Nachbar zu haben, ist. (Es springen immer genau so viele Atome wie Leerstellen). |
|
| |
| |
|
Wichtig ist die Diffusionsstrom(dichte)
jDiff = Zahl der Teilchen, die pro Sekunde durch die Einheitsfläche A
springen. | |
|
|
|
[jDiff] = s–1 · cm–2 |
|
|
|
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Partialstrom (nur
links Þ rechts oder rechts Þ links) und Nettostrom
= Differenz der Partialströme. | |
|
|
Nettoströme können = 0 sein trotz großer Partialströme! |
|
|
| |
| |
|
Die beiden empirisch gefundenen Fickschen Diffusiongesetze
beschreiben: | |
¶c
¶t | = D · |
æ ç è |
¶2c
¶x2 | + |
¶2c
¶y2 | + |
¶2c
¶z2 |
ö ÷ ø |
= D · Dc |
|
|
|
|
1. Den Nettodiffusionstrom als Konsequenz eines
Konzentrationsgradientens Ñc(r) |
|
|
|
2. Die zeitliche Änderung der Konzentration in einem Volumenelement bei r
aus der Bilanz des Zu- und Abflusses; sie ist proportional zur 2. Ableitung der Konzentration. |
|
|
|
In beiden Gleichungen taucht dieselbe Proportionalitätskonstante auf, sie heißt
Diffusionskoeffizient. | |
|
|
Die vermeintlich simplen Differentialgleichungen haben i.d.R. komplizierte Lösungen,
die typischerweise statistische Funktionen enthalten. | |
| |
| |
|
|
Berechnet man den Diffusionsstrom atomar, erhält man eine Beziehung zwischen
dem phänomenologisch definierten Diffusionskoeffizienten D und den atomaren Größen Gitterkonstante
a und Sprungrate r (und eine Begründung der empirischen Fickschen Gesetze). |
|
|
jx = – |
a2 · r
6 | · |
c(x + dx) – c(x) dx | = – |
a2 · r 6 |
· |
dc(x) dx |
|
| | |
© H. Föll (MaWi 1 Skript)