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Für einen erstmal vernachlässigbaren Shuntwiderstand RSH
können wir leicht ein paar qualitative Fakten deduzieren: |
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Für I = 0 A haben wir Upn = U.
Das bedeutet, dass alle
IU Kennlinien auf der Spannungsachse durch UOC laufen müssen. |
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Für große negative U (also Sperrrichtung) ist I
schlicht konstant. Wir verlieren einen Teil der Spannung im Serienwiderstand, aber das macht nichts. Die Kennlinie im 3.
Quadranten hängt damit nicht von RSE ab sofern |U| groß genug ist. |
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Für große positive U (also Vorwärtsrichtung) würde
die ideale UOC
» 0.5 V Diode oberhalb von ca. 0.5 V sehr große Ströme durchlassen,
oder anders ausgedrückt, der Diodenwiderstand (Rdiode = dU/dI)
der idealen Diodenkennlinie wird sehr klein. Mit einem merklichen Serienwiderstand RSE > Rdiode
wird die IU Kennlinie vom Serienwiderstand dominiert werden, d.h. sie degeneriert zu einer Geraden mit Steigung
1/RSE . |
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Im interessierenden 4. Quadranten für Spannungen kleiner als U
OC fällt ein Teil der Spannung im Serienwiderstand ab. Der pn-Übergang hat weniger Spannung,
der Strom kann also (betragsmäßig
!) nur kleiner sein als bei der Kennlinie ohne Serienwiderstand. Aufpassen!
Mit Vorzeichen ist er größer, denn -3 ist größer als -5! |
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Setzt man das alles zusammen, muss man qualitativ Kennlinien erhalten, wie im
folgenden Bild (sauber numerisch gerechnet!) gezeigt. |
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Die Kennline zeigt unsere Referenz- Solarzelle mit Zahlen an den Achsen. Zumindest
für die größeren Serienwiderstände sollte auch díe qualititave Lösung so ähnlich aussehen |
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Wir können damit eine Reihe von Schlussfolgerungen ziehen |
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1. Der Wirkungsgrad h ist proportional
zu ISc · UOC · FF. Für nicht zu große
Serienwiderstände (im Beispiel oben RSE < 100 mW)
verringert ein Serienwiderstand also primär den Füllfaktor und reduziert damit den Wirkungsgrad h.
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2. Während im normalen "elektrotechnischen" Leben Widerstände im Milliohmbereiche so gut wie
keine Rolle spielen, sind hier einige mW schon deutlich spürbar. |
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3. Mit dem gegebenen spezifischen Widerstand bester Metalle von ca. r
» 2 µWcm sieht man, das ein 1 cm langer
Cu Draht mit einem 1 mm2 Querschnitt bereits einen Widerstand von R = 2 mW
hat. Das bedeutet: Wir haben schon bei der Kontaktierung (dem "Grid" auf der Solarzelle) ein massives
Problem mit Serienwiderständen realer Solarzellen! |
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Für einen vernachlässigbaren Serienwiderstand können
wir leicht ein paar qualitative Fakten deduzieren: |
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Es gilt immer Upn = U. Für Upn
= U = 0 V
müssen alle Kennlinien durch ISC laufen, da Upn/RSH =
0. |
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Ansonsten haben wir alle Spannungen U in Rückwärts-
und Vorwärts
richtung den Strom I SH = Upn/RSH der zum Diodenstrom (vorzeichenrichtig)
addiert werden muss. Das schiebt den Kennlinienstrom um Upn/RSH "nach oben"
zu kleineren Absolutwerten und größeren "Vorzeichen"-Werten (siehe
oben). Die vorher flache Kennlinie wird steil mit der Steigung 1/RSH |
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Im 4. Quadrant, auf den es ankommt, verlieren wir Spannung und Füllfaktor,
damit geht der Wirkungsgrad h kräftig runter. |
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Darüber hinaus nimmt der (Betrag) des Sperrstroms linear mit der Sperrspannung
zu. Das ist ein großes Problem sobald unsere Solarzelle mit anderen verschaltet wird, d. h. in einem Solarmodul. |
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Hier sind die entsprechenden (wieder sauber numerisch berechneten) Kennlinien.
Auch qualitativ muss man auf einen solchen Graphen kommen. |
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Wir können wieder einige Schlussfolgerungen ziehen: |
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1. Der Wirkungsgrad h
ist proprotional zu ISc · UOC · FF.
Falls RSH nicht zu klein wird (im Beispiel >» 1W),
sind Shunts nicht allzu schlimm. Andererseits sind richtige Kurzschlüsse (R
SH < » 1W) tödlich. |
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2. Da Solarzellen sehr ausgedehnte pn-Übergänge haben, die außerdem noch bis zur "Kante"
reichen, müssen wir mit vielen kleinen " Kurzschlüsschen" rechnen.
Wie eine Reihe von kleinen lokalisierten "Kurzschlüsschen", die jeder
für sich nicht viel Böses tun, die Gesamt-Solarzelle beeinflussen, die wir hier betrachten, ist ein trickreiches
Problem (man kann sie nicht einfach "aufaddieren"). |
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© H. Föll (MaWi für ET&IT - Script)