5.3.3 Zusammenfassung Kapitel 5.3

Die Beweglichkeit der Ladungsträger ist ein Maß für die Stöße mit Defekten aller Art (inkl. "Phononen", den Quasipartikeln der quantisierten thermischen Vibrationen).
Dotieratome sind Defekte, die Beweglichkeit wird also mit steigender Dotierstoffkonzentration abnehmen (das ist schlecht).
Gleichzeitig wird aber die Temperaturabhängigkeit schwächer (das ist gut).
Die Leitfähigkeit s = q · n · µ ist damit fast nur noch von der (Majoritäts)ladungsträgerdichte abhängig; es ergeben sich für Si die folgenden (für die Menschheit sehr wichtigen) Kurven für den spez. Widerstand r = 1/s.
Bei der Betrachtung von Generations und Rekombinationsprozessen zwischen Valenz- und Leitungsband sind jetzt die Minoritätsladungsträger viel interessanter als die Majoritäten, da bei letzeren die Konzentrationsänderungen durch diese Prozesse viel kleiner sind.
Im Gleichgewicht gilt nach wie vor
GGG  =  RGG  =  nMin
t
Während ihrer Lebensdauer t entfernen sich die Minoritäten im Mittel um die Diffusionslänge L von ihrem "Geburtsplatz", es gilt wie bei jedem "random walk"
L  =  (D · t)½
Die in dieser Gleichung formal auftauchende Diffusionskonstante D spiegelt wie die Beweglichkeit µ die Stoßprozesse wieder, denn ohne viele (statistische) Stöße gibt es keinen "random walk".
Beweglichkeit und Diffusionkonstante müssen deshalb korreliert sein, es gilt die Einstein-Smoluchowski Beziehung
D  =   kT
e
 · µ
Lebensdauern, und damit Diffusionslängen, sind in indirekten Halbleitern sehr stark von Defekten bestimmt und in vielen Größenordnungen variierbar.
Konzentrationen von atomaren Fehlstellen im ppt (= 10–12) Bereich können bereits die Lebensdauer von Halbleiter (i.d.R. Si) "versauen", d.h. so stark reduzieren, dass die Bauelementfunktion leidet.

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© H. Föll (MaWi 2 Skript)