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Naturgesetz: Von allen nach dem 1. Hauptsatz erlaubten Makrozuständen sind im thermodynamischen Gleichgewicht
immer nur die "unordentlichsten" realisiert. |
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F = U – T · S
G = H – T · S |
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Als quantitatives Maß für die Unordnung in einem System wird die Entropie S definiert. |
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Naturgesetz: Mit zunehmender Temperatur nimmt die Unordnung und damit S
zu. | |
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Die beiden "Naturgesetze" lasssen sich durch die Definition von thermodynamischen Potentialen zusammenfassen und quantifizieren. Gleichgewicht liegt vor, falls
das passende Potential ein Minimum hat. | |
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Die freie Energie F beschreibt den Fall konstanten Volumens. |
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Die freie Enthapie G beschreibt den Fall konstanten Drucks und ist dshalb für
Festkörper wichtig. | |
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Für spontan (= in Richtung Gleichgewicht vorwärts
in der Zeit) ablaufende Vorgänge gilt: | |
dG(ni, T, ..) = |
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S i |
¶G
¶ni |
· dni + |
¶G
¶T |
· dT + .... < 0 |
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Im Gleichgewicht ist dG = 0. |
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Dies ist die einzige Grundgleichung der Physik, die eine Richtung
der Zeit enthält! | |
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Fast immer gelten gleichzeitig Nebenbedingungen, die berücksichtigt werden
müssen. | |
NaCl | Û |
Na+ + Cl |
| | | dnNaCl |
= |
– dnNa = – dnCl |
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Beispiel: Die Auflösung von Salz in Wasser hat als
Nebenbedingung eine Verknüpfung der Zahl an Na+, Cl– und NaCl Teilchen. |
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Die partielle Ableitung ¶G/ ¶ni
eines thermodyamischen Potentials nach einer Teilchenzahl heißt das chemische Potential
µi des betreffenden Teilchens Nr. i. |
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¶G
¶ni |
= µi = chem. Potential |
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Die Gleichgewichtsbedingung mit Hilfe eines thermodynamischen Potentials erlaubt sofort ein
tiefes Verständnis von temperaturgetriebenen Vorgängen (z,.B. Gefrieren / Schmelzen); auch schon ohne quantitative
Defintion der Entropie. | |
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Die Entropie eines Makrozustandes kann dann als Wahrscheinlichkeit des Vorliegens
dieses Makrozustands angesehen bzw. sogar definiert werden. | |
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Makrozustand "geordneter Kristall"
p = 1 | Makrozustand "ungeordneter Kristall"
p = sehr groß |
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Zur Berechnung der Entropie S müssen wir "nur" die Zahl der der
möglichen Mikrozustände
pi wissen, mit denen sich der Makrozustand Nr. i realisieren läßt. |
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Beispiel: n Leerstellen in Kristall mit N Atomen definiert Makrozustand. Zahl Anordnungsmöglichkeiten = Zahl Mikrozustände. |
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Die Entropie ist dann durch die nebenstehende "Boltzmannformel" definiert. |
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Man kann statt pi auch dieWahrscheinlichkeit
wi = pi / Spi
eines Zustandes nehmen, das verschiebt jedoch nur den unbestimmten Nullpunkt der Skala. |
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© H. Föll (MaWi 1 Skript)