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Standardmethode | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Messung des Konzentrationsprofils des diffundierenden Teilchens, daraus (durch Lösung der zugehörigen Differentialgleichungen der Fickschen Gesetze) Ermittlung des Diffusionskoeffizienten. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Probleme: Geht nur bei meßbaren Profilen, daraus folgen
zwei Bedingungen.
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Tracermethoden |
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Die Antwort insbesondere auf die 2. Frage liegt in "Tracer" - Methoden. Die interessierten Atome werden markiert, indem man ein radioaktives Isotop verwendet. Bei geeigneten Halbwertszeiten sind minimalste Konzentrationen nachweisbar, da jeder einzelne Zerfall meßtechnisch erfaßt werden kann. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundsätzliche Durchführung eines Tracer-Experiments | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Aufbringen einer dünnen Schicht des zu untersuchenden Stoffes (durch Dünnschichtverfahren (Aufdampfen, Sputtern, Sol-Gel, ...)) auf die (saubere) Oberfläche des Kristalls. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Tempern bei der gewünschten Diffusionstemperatur für eine bestimmte Zeitdauer. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Stufenweises Abtragen des Kristalls (idealerweise Atomlage um Atomlage; z.B. durch Sputtern, anodische Oxidation und Ätzung, Ultramikritom,..). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Messung der Radioaktivität jeder einzelnen Schicht. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Daraus, über die bekannte Halbwertszeit und die bekannte Meßzeit, Berechnung der Zahl der in der Schicht vorhandenen Tracer Atome, daraus Konzentrationsprofil. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Aus Konzentrationsprofil und Standardlösungen der Diffusionsgleichungen folgt der Diffusionskoeffizient bei einerTemperatur. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Wiederholung des Experiments bei einer anderen Temperatur. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Aus Arrhenius-Darstellung von D(T) folgt D* und Aktivierungsenthalpie. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundsätzliches Problem bei Tracerexperimenten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Der Tracer-Diffusionskoeffizient ist (bei Experimenten zur Selbstdiffusion) nicht notwendigerweise der Diffusionskoeffizient der interessierenden Teilchen (Alle Gitteratome, Zwischengitteratome, Leerstellen, Doppel-Leerstellen, ...). Dies liegt daran, daß z.B. bei einem einfachen Leerstellenmechanismus, die Sprünge des Traceratoms und die der Leerstelle korrelliert sein können. Dies bedeutet, daß zwar die Leerstelle völlig statistisch wandert - jeder Sprung trägt zum mittleren Verschiebungsquadrat bei - nicht jedoch das Traceratom. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Beispiel: Einfacher Leerstellen-Mechanismus | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Durch den Sprung der Leerstelle von 7 nach 6 ist das Traceratom von 6 nach 7 gehüpft, wo es jetzt sitzt. Während nun die Leerstelle in ihrem nächsten Sprung mit gleicher Wahrscheinlicheit auf einen der 6 umliegenden Plätze springt, wird das Traceratom mit höherer Wahrscheinlichkeit wieder auf Platz 6 springen als auf einen der anderen Plätze. Denn dort sitzt ja noch eine Leerstelle; für alle anderen Plätze muß erst gewartet werden bis ein Leerstelle dort auftaucht. Der bevorzugte Rücksprung verfälscht die Berechnung des mittleren Verschiebungsquadrats, da Sprünge mit nachfolgendem Rücksprung nicht beitragen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Korrelationseffekte werden durch
denKorrelationskoeffizienten f berücksichtigt, der für den
betrachteten Mechanismus angegeben wird. Beim einfachen Fall einer Selbstdiffusion über einen Einfach-Leerstellen-Mechanismus ist f1V durch die Geometrie bestimmt; in guter Näherung gilt |
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f1V = 1 - 2/z mit z = Zahl nächster Nachbarn. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Für die Diffusionskoeffizienten gilt dann | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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D1V(T) = über Tracerexperiment ermittelter
Diffusionskoeffizient der Leerstelle = f1V D1V(SD)mit D1V(SD) = Diffusionskoeffizient der Selbstdiffusion |
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Der Korrelationskoeffizient ist - bei bekanntem Mechanismus - berechenbar, und - wenn auch nur selten und mit Mühe - auch meßbar. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Korrelationseffekte bei Fremdatomen, die über einen Leerstellenmechanismus diffundieren, oder für andere Mechanismen können komplizierter sein. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Bei einer Wechselwirkung zwischen Leerstelle und Fremdatom springt jetzt auch die Leerstelle nicht mehr rein statistisch | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Beim kick-out Mechanismus wird das Tracer Atom schnell unbeweglich im Gitter liegen, dafür diffundiert das herausgekickte Atom. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Beispiele für Korrelationskoeffizienten bei einfachem Leerstellenmechanismen (nach Seeger): | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Andere Methoden für Messungen von Diffusionsparametern |
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Es gibt sehr viele Methoden, einige werden in der Analytik I und II behandelt. Hier stichwortartig eine Auswahl. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Direkte Messung der Konzentrationsprofile eindiffundierter Fremdatome mit | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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SIMS (Secondary Ion Mass Spectroscopy) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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RBS ( Rutherford Backscattering) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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C(U) (und Tiefe) (Kapazitäts-Spannungsmessung (gibt bei Halbleitern Ladungsrägerdichte und damit Dichte der (elektrisch aktiven) Dotierelemente) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Lokale Messungen aus der Wachstumskinetik von größeren Defekten, z.B. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Wachstum von Ausscheidungen, Stapelfehlern, etc | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Diffusionshöfe um Korngrenzen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Abbildung Diffusionshöfe
sichtbar gemacht im ELYMAT |
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Ausheilversuche. Hier werden atomare Fehlstellen, die man "irgendwie" in hohen Konzentrationen eingefroren (=unbeweglich festgehalten) hat, durch langsames Erwärmen beweglich gemacht. Da sie verschwinden, oder zumindest agglomerieren wollen, kann man die Ausheilkinetik durch die Messung einer geeigneten, mit atomaren fehlstellen korrelierten Größe, bestimmen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Das klassische Experiment erzeugt atomare Fehlstellen durch "schonende" Bestrahlung mit Elektronen bei tiefen T - erzeugt werden enge Frenkel Paare. Man heilt dann eine definierte Zeit bei einer bestimmten Temperatur aus, und mißt dann (immer bei tiefer Temperatur) den Restwiderstand. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Eine klassische Ausheilkurve sieht ungefähr wie folgt aus | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Das Problem ist die Interpretation der Stufen durch eine Ausheilreaktion. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Methoden, die einzelne Sprünge erfassen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Geht dann, wenn die atomaren Fehlstellen eine niedrige Symmetrie haben - Beispiele: die Hantelform des Zwischengitteratoms., oder Cin Fe (klassischer Snoek Effekt). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klassisches Experiment: Material elastisch in einer Richtung verformen (nicht zu kleine T; oder lange warten). Effekt: Alle Hanteln orientieren sich in die Zugachse, die C-Atome sitzen bevorzugt in einer der drei möglichen Lagen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Spannung wird plötzlich weggenommen: Außer einer unmittelbar folgenden elastischen Komponente erfolgt jetzt noch eine langsam abklingende T-abhängige Relaxation durch die Rückorientiereung der atomaren Fehlstellen. In der Zeitkonstanten steckt die Sprungfrequenz. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Es existieren unzählige Varianten, insbesondere mit periodischer Anregung | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Weiterhin gibt es Methoden, die auf der Zerstörung oder Errichtung einer inneren Ordnung durch Diffusion beruhen; z.b. die Ausrichtung, bzw. der Zerfall einer Ausrichtung von (Kern)spins im Magnetfeld. Der Nachweis erfolgt dann beispielsweise mit NMR (Nuclear Magnetic Resonance). |
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