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Der Wert eines Materials bemißt sich manchmal
nicht nach seinen "objektiven" Eigenschaften, sondern nach
seinem emotionalem oder psychologischem Wert für Menschen.
Beispiele sind |
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Edelsteine; insbesondere der Diamant. Künstliche Rubine oder
andere Edelsteine, die man relativ leicht im Labor herstellen kann,
haben keinen "Wert". |
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Eine bestimmte nichtrostende Stahlsorte, obwohl viel billiger als
Edelstahl, konnte sich am Markt nie durchsetzen. Ihre Rostfreiheit
beruht auf einer passivierenden Oxidschicht - wie beim Aluminium. Nur,
im gegensatz zu Al, ist die Oxidschicht nicht farblos sondern rostrot -
der Stahl sieht aus wie komplett verrostet. Erklärungen helfen
nicht; niemand kauft das Zeug. |
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Etwas subtiler ist die Psychologie bei den Halbleitern. Die
Silizium-Gemeinde (aus Si macht man Chips; aber es leuchtet nicht) und
die GaAs-Gemeinde (aus GaAs macht man Optoelektronik, z.B. Leuchtdioden
und Laser und Chips - aber nur ganz einfache und trotzdem teure)
sind recht säuberlich getrennte Gruppen - man bekennt sich zu dem
einem Material oder zu dem anderen. Die Si - Fanatiker habe
beispielsweise den schönen Spruch geprägt "GaAs ist das
Material der Zukunft und wird es auch bleiben". |
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Magnesium hat ein schlechtes "Image" - es brennt! Aber Al
brennt auch; selbst Eisenpulver brennt ganz gut. Es muß nur ein bißchen
heißer sein. Nur gab es mit Mg einige spektakuläre Unfälle
in früheren Jahren. Als Resultat macht Audi schwer Werbung mit
seiner Al-Karosserie, während Daimler-Benz eher schamhaft
verschweigt, daß in den Sportwagen beträchtliche Mengen Mg
eingebaut sind! |
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