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Siegfried schmiedet sein Schwert – so um 600 n.C. Bei
Wagner und in vielen Filmen schmilzt er das Eisen (oder den Stahl?) und gießt es dann in eine Form. |
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Nach dem Erstarren muß er eigentlich das Ganze nur etwas sauber schleifen,
die Schneide schärfen, einen Griff anbringen – und fertig. |
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Macht er aber nicht. Die Klinge wird jetzt erstmal geschmiedet. Das heißt,
er macht es im Schmiedefeuer heiß, hämmert drauf rum, stößt die immer noch heiße Klinge zischend
ins kalte Wasser (oder Öl? Urin? Drachenblut?), hämmert wieder ein bißchen drauf rum, und macht sonst noch
alles mögliche. |
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Warum tut er das? Weil die Eigenschaften eines nur gegossenen Schwerts schlecht
wären:
- Nur gegossen: Weich, verbiegt sich, wird nicht scharf, hält die Schärfe
nicht, ... Im Kampf gegen Drachen wird's peinlich im Wortsinn.
- Geschmiedet: Hart aber elastisch, verbiegt sich nicht und bricht nicht. Sehr scharf
und bleibt scharf. Drachen sind ausgestorben.
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Wissenschaftliches Problem:
Beide Schwerter sind chemisch identisch. Aber: Ihre Eigenschaften sind sehr verschieden!
Warum? |
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Merke zum ersten: Auch der frühe Material"wissenschaftler" konnte
schon bei gegebener Chemie die Eigenschaft in einer gewissen, manchmal recht großen Bandbreite, verändern und
einstellen. Er hat's aber nicht verstanden. |
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Merke zum zweiten: Wissenschaft ist immer die Klärung der Warum-Frage. |
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Heutztage hat der Held statt eines Schwerte einen Golf GTI oder so was. Geändert
hat sich aber nicht viel. Die Metallteile können bei gleicher Chemie sehr verschidene Eigenschaften haben, je nachdem,
was man (nach dem Gießen) mit ihnen so angestellt hat. |
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Ganz nebenbeit noch: Siegfried hat sein Schwert gar nicht gegossen. Er hat's "aus dem
Vollen" mit dem Hammer in Form gebracht. Mehr dazu im Link. |
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Wir zerlegen mal gedanklich ein Notebook oder Laptop in seine wesentlichen Bestandteile
Was wir finden, sind: |
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Jede Menge Chips auf Platinen. Dann noch einige andere elektronischen Bauteile
auf den Platinen (z.B. ...?). |
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Batterien oder besser Akkus. |
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Komponenten als "black boxes" wie flacher Bildschirm (LCD), Disk
drives, ... |
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Wir zerlegen mal gedanklich diese Komponenten
in ihre Bestandteile. Was wir finden, sind: |
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Jede Menge Chips, Diodenlaser, "magnetische" Scheiben, Lichtquellen, Flüssigkristalle, Glasscheiben (?)
mit was Unsichtbarem drauf, ... |
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Nebenbei finden wir im Plattenspeicher noch einen Lesekopf, dessen Funktionsprinzip wir garantiert nicht verstehen,
selbst dann nicht, wenn wir sämtliche Unterlagen über den exakten Aufbau mit all den verwendeten Materialien etc.
bekommen (Hinweis: Physik-Nobelpreis 2007). |
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Wir finden eigentlich nur Materialien und Elektrotechnik (es gibt elektrische
Verbindungen zwischen "Black boxes") und Chips etc. Irgendwie und irgendwo muss aber auch noch Software sein.
Aber so wie der Geist wohl nicht ohne Körper auskommt, gibt's auch keine Software ohne einen materiellen Träger
derselben. |
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Fazit: Im Laptop findet sich primär eine Menge
Materialwissenschaft und -technik |
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© H. Föll (MaWi für ET&IT - Script)