Die Dulong-Petitsche Regel macht zwei weitreichende Vorhersagen: | |||
1. Alle Festkörper haben dieselbe molare Wärmekapazität | |||
2. Die molare Wärmekapazität ist 3R und damit konstant; sie hängt insbesondere nicht von der Temperatur ab. | |||
Stimmt das? Eine Antwort auf diese Frage gibt nur das Experiment. Hier sind einige gemessene spezifische Wärmen: | |||
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Die Vorhersage stimmt also ganz gut - auch für viele andere Metalle die hier nicht eingezeichnet sind - vorausgesetzt, die Temperatur ist nicht zu niedrig! Bei "zu niedrigen" Temperaturen gilt die Dulong-Petitsche Regel offenbar nicht. | |||
Insbesondere sinkt die Wärmekapazität mit sinkender Temperatur bei allen Materialien in ganz bestimmter Weise von 3R auf 0R. | |||
In der Art der C(T) Kurve verbirgt sich schon wieder ein sehr allgemeines Gesetz: | |||
Man muß nur die Auftragung nicht über die absolute Temperatur machen, sondern über eine normierte Temperatur, d.h. über T/QD, wobei QD, die sogenannte Debye-Temperatur des Materials, eine Art Materialkonstante ist. | |||
Wenn man das tut, fallen alle Kurve ziemlich gut auf eine "Masterkurve", das ist unten gezeigt. | |||
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Die Dulong-Petitsche Regel ist also bei Temperaturen oberhalb der materialspezifischen Debye-Temperatur ganz gut erfüllt, bei kleineren Temperaturen muß sie aber offenbar durch eine komplexere "Regel" ersetzt werden, die aber offensichtlich auch ganz allgemeinen Charakter hat. | |||
Diese bessere "Regel" kommt von der Quantentheorie - und nur von der Quantentheorie. Klassisch ist sie weder zu verstehen noch herzuleiten. | |||
Es waren die Herren Debye und Albert Einstein, die hier das Rätsel gelöst haben. Mehr dazu - gelegentlich - in einem extra Modul. | |||
2.4.1 Waermekapazitaet des freien Elektronengases
© H. Föll (MaWi 2 Skript)